Wir gehen jetzt Pilze sammeln

In schwedischen Wäldern wachsen im Herbst köstliche Pilze. Wir waren auf Pilzsammel-Wanderung und weil man davon Hunger bekommt, gibt’s das Rezept gleich dazu.

Die Wälder Skandinaviens bestehen aus Millionen Hektar Natur mit einem schier unerschöpflichen Reichtum an Pilzen, Beeren und Nüssen. Wer jetzt Pilze sucht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch Pilze finden. Daher: Körbchen schnappen, ein kleines Messer einstecken und einfach mal loslaufen!

Querfeldein in den Wald hineingehen und rechts und links schauen. Pilze suchen ist eine angenehme Mischung aus Spannung und Appetit, aus Jagdtrieb und kindlicher „Ich hab einen!“-Freude. Wer sich nicht auskennt, sollte ein Bestimmungsbuch dabeihaben, denn neben leckeren Sorten, wachsen auch einige giftige Artgenossen in den Wäldern. Wer sich unsicher ist: Pilz lieber stehen lassen.

Pfifferlinge, Maronen und Steinpilze

Besonders gerne sammeln Schweden „Kantareller“, Pfifferlinge. Aber auch Maronen, Birkenpilze oder Steinpilze kann man in den Wäldern entdecken. Maronen wachsen übrigens besonders gerne unter Kiefern und Fichten, während Pfifferlinge und Steinpilze in Laub- und Nadelwäldern Zuhause sind.

Jeder darf sammeln, sagt das schwedische Allemansrätt

In Schweden darf man sich übrigens von allem, was wild in der Natur wächst, nehmen, so viel man essen oder verarbeiten kann. Das „Allemansrätt“, das Jedermannsrecht, erlaubt allen Menschen, sich an den Schätzen der Natur zu bedienen, solange man sich nicht durch private Gärten nascht, Tiere aufschreckt oder Pflanzen zerstört. Daher: Nur so viele Pilze sammeln, wie man verwerten kann. Zu kleine, ältere oder von Schecken angeknabberte Pilze stehen lassen, damit sie sich weiter vermehren können. Wer einen Pilz gefunden hat: Pilz nicht herausreißen, sondern vorsichtig herausdrehen oder mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden abschneiden.

Ein Land wird Restaurant

Ganz Schweden ist ein riesiges Do-it-yourself-Gourmetrestaurant, findet übrigens auch die schwedische Regierung und hat gemeinsam mit vier Spitzenköchen im ganzen Land Tische mitten im Nirgendwo aufgestellt, die man buchen kann. Dazu gibt es Kochuntensilien und Rezepte und schon kann es losgehen: das, was man drumherum in der Natur so findet, wird gleich an Ort und Stelle zubereitet und gegessen. Mehr zum Projekt „Ein Land wird Restaurant“ gibt es HIER.

Bei unserer Pilzsuche darf gerne der Pilz eine Hauptrolle auf dem Teller spielen. Denn wer vom vielen Pilze sammeln hungrig geworden ist, der wird für seine Ausdauer mit köstlichem Geschmack belohnt. Pilzgerichte mit den eigenen, gesammelten Pilzen kann man natürlich in der heimischen Küche futtern – oder aber man bereitet die frischen Fundstücke draußen unter freiem Himmel zu.

Das Rezept für die Pilze ist einfach

Das Rezept ist simpel: Pilze säubern und in Streifen schneiden, eine Zwiebel würfeln und mit Butter in der Pfanne überm Feuer anbraten. Dann die Pilze hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!

Wer mag, kann dazu ein Stück Fleisch braten. Das Filet dazu nur mit Salz und Pfeffer einreiben und kurz direkt über der Glut garen. Dazu am besten Holz nehmen, welches länger die Hitze hält und nicht, wie beispielsweise ein Nadelholz, relativ schnell die Hitze verliert und verglüht. Es kommt zwar auf die Dicke des Fleisches an, aber trotzdem nicht zu lange auf der Glut lassen. Besser einmal mehr wenden und mit Drucktest schauen, wann es durch ist.

 

Fotos: Christian Bendel

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