Während es draußen kalt und ungemütlich ist, träumen wir uns mal eben in den schwedischen Sommer und essen Kanelbullar im Café Wilma in Öregrund.
Wenn der Küstenwind die Haare ins Gesicht weht und der knackblaue Himmel über dem Meer strahlt, ist es Zeit für „Fika“, die schwedische Kaffeepause. Man braucht von dem kleinen Hafen in Öregrund nur ein paar Schritte bis man eine dampfende Kaffeetasse und einen dicken Kanelbullar vor sich stehen hat.
Das Café Wilma liegt im kleinen Küstenstädtchen Öregrund, etwa eine Autostunde nördlich der Universitätsstadt Uppsala. Während es im Winter hier eher ruhig zugeht, kommen im Sommer die Stockholmer, um sich in ihren Sommerhäusern in und um Öregrund den Küstenwind um die Nase wehen zu lassen.
In dem kleinen Café Wilma, mit seinem sonnigen, windgeschützen Innenhof auf der Rückseite des Hauses, gibt es alles, was das hungrige Herz begehrt: Dick belegte Krabbenbrote, frische Brötchen, Kanelbullar und die traditionelle Prinzessinnentorte, dazu allerlei Kleingebäck und süße Teilchen.
Mittags bekommt man für rund zehn Euro das „Dagensrätt“, das Mittagessen des Tages. Dazu Salat, Kaffee und Brot gratis. Um die Mittagszeit kann man fast überall in Schweden die vergünstigten Tagesmenüs essen.
Unsere persönlichen Lieblinge im Café Wilma: Die Kardemummabullar. Sie sehen ein wenig aus wie die berühmten Zimtschnecken, in ihnen steckt aber statt Zimt eine ordentliche Portion Kardamom. Ein Gewürz, das in der deutschen Küche leider hoffnungslos unterschätzt wird. Die Kardemummabullar hier haben diesen unfassbar fluffigen Hefeteig, schmecken intensiv nach Kardamom und verführen mit zuckriger Süße. Man kann es nicht anders sagen: diese himmlisch-saftigen Teilchen zerschmelzen fast auf der Zunge. Aber Vorsicht: Wer sich in den Hinterhof setzt, sollte seinen Teller nicht aus den Augen lassen – hier betreibt eine große Horde Spatzen Jagd auf alles, was aus dem Café in den Garten getragen wird und kämpft um jedes Krümelchen. Und nein, seinen Kardemummabullar möchte man garantiert nicht teilen. Mit niemandem.
Fotos: Hejsson